Petra Strasser
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Ich war am 22.5.2023 aufgrund einer Krankschreibung in der Ordination von Dr. Harpf. Mein Hausarzt war leider auf Urlaub und da er Privatarzt ist, verfügt er auch über keine Vertretung. Aufgrund eines grippalen Infekts benötigte ich jedoch eine Krankschreibung, weshalb ich über eine Google-Recherche unglücklicherweise auf Dr. Harpf stieß.
Im Arztzimmer angekommen, schaute sie mir kurz in den Mund und meinte rasch, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine bakterielle Infektion handeln würde und sie mir daher ein Antibiotikum verschreibt. Auf meine Frage hin, ob sie sich wirklich sicher ist, dass es etwas Bakterielles ist, da ich Antibiotika nicht leichtfertig einnehmen möchte, antwortete Dr. Harpf überheblich "Deswegen sitze ich am Arztsessel und nicht Sie". Diese Bemerkung schockierte mich - dennoch fragte ich nochmals nach, ob eine Blutabnahme zur Sicherstellung, dass es sich tatsächlich um eine bakterielle und nicht virale Infektion handelt, nicht besser wäre. Daraufhin entgegnete Dr. Harpf, ob ich wirklich so lange warten wolle - einen Termin für eine Blutabnahme könnte sie mir erst in 2 Tagen anbieten und bis das Ergebnis da wäre, würde es auch bis Ende der Woche dauern.
Durch diese präpotenten Rückmeldungen ließ ich mich leider einschüchtern und vertraute auf das Urteil von Dr. Harpf. Sie verschrieb mir Amoxicillin, ein Breitband-Antibiotikum in hoher Dosierung, welches ich anweisungsgemäß einnahm. Da sich meine Symptome trotz Einnahme des Medikaments nicht besserten, suchte ich jedoch auch meinen Hausarzt auf, dessen Ordination wenige Tage später glücklicherweise wieder geöffnet hatte. Dieser nahm als erstes Blut ab und konnte mir noch am selben Tag rückmelden, dass es sich um einen viralen Infekt handelt und die Einnahme des Antibiotikums somit umsonst war. Zudem zeigte er sich schockiert über die hohe Dosierung des Antibiotikums. Ich setzte das Medikament nach einigen Tagen unnötiger Einnahme somit ab. Der virale Infekt besserte sich schließlich; ab dann begann jedoch das eigentliche Unglück: Anscheinend reagiere ich auf Amoxicillin - das von Dr. Harpf verschriebene Antibiotikum - allergisch. Zunächst begann es mit starken Schwellungen im Gesicht und schließlich kam ein roter, stark juckender Ausschlag am ganzen Körper hinzu, der jeden Tag schlimmer wurde - und das nur wenige Wochen vor meiner Hochzeit! Ich sah wirklich furchtbar aus und war ein Häufchen Elend. Mein Krankenstand verlängerte sich aufgrund der starken Symptome der allergischen Reaktion um eine weitere Woche - nicht nur körperlich, sondern auch psychisch war ich ein Wrack (mit meinem stark angeschwollenen Gesicht und dem rotem, juckendem Ausschlag am ganzen Körper sah ich bereits schwarz für meine Hochzeit).
Die Diagnose der Hautärztin lautete auf Arzneimittelexanthem - eine anscheinend häufig vorkommende Nebenwirkung der Einnahme von Amoxicillin. Ich dürfte dieses Antibiotikum keinesfalls ein weiteres Mal einnehmen und hätte Glück im Unglück, dass es "nur" zu Ausschlag und Schwellungen kam. Jedoch würde es laut Hautärztin mehrere Wochen dauern, bis der Ausschlag wieder verschwindet - nur durch die Einnahme von Unmengen an Kortison bildete sich der Ausschlag langsam zurück. Es kostete mir - gerade in der stressigen Zeit kurz vor der Hochzeit - viele Nerven, aber es gab ein Happy-End: Bis zum Heiraten war es einigermaßen wieder gut; die noch übrigen roten Flecken befanden sich gottseidank unter dem Brautkleid.
Was für eine unnötige Aktion - wie viel Stress, Leid, Sorgen und Ärger hätte ich mir erspart, wenn ich nicht auf Dr. Harpf gehört hätte! Aber durch Ihre arrogante Art suggerierte sie, dass sie es besser wüsste und ich einen Fehler beginge, nicht auf sie zu hören.
Eine allergische Reaktion kann man natürlich nicht voraussehen - was ich Dr. Harpf jedoch vorwerfe, ist die fahrlässige Verschreibung eines Antibiotikums, wenn dieses nicht notwendig ist. Hätte sie eine Blutabnahme durchgeführt, wäre mir viel Leid erspart geblieben! In meinem Fall wäre wirklich besser ICH am Arztsessel gesessen!