Ralf
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Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund einer schweren Depression habe ich mich im St. Nikolaus Krankenhaus in Rheinberg auf der Station P3 für 4 Wochen behandeln lassen. Ich möchte Ihnen hiermit meine Erfahrung schildern und auch auf einige negative Rezensionen anderer Patienten eingehen.
Die Klinik wird von der Chefärztin Frau Dr. Müller geleitet, eine äußerst kompetente und sehr sympathische Ärztin. Frau Dr. Müller hatte mich in einem Vorgespräch davon überzeugt, dass in meinem Fall die von mir ursprünglich gewünschte Tagesklinik nicht mehr ausreichend sein würde und zur stationären Behandlung geraten, was die absolut beste Entscheidung war!
Da ich noch nie in einer psychosomatischen Klinik war, bin ich mit völlig unrealistischen Vorstellungen und Ängsten angereist. Natürlich alles totaler Blödsinn!
Im Krankenhaus herrscht eine entspannte und angenehme Atmosphäre, das Personal und die Mitpatienten sind durchweg super nett. Die Klinik ist definitiv nicht "in die Jahre gekommen", sondern wirkt zeitgemäß, hell und freundlich.
Auf der P3 wurde ich in einem 2-Bett Zimmer untergebracht, welches ebenfalls hell und freundlich war. Jeweils 2 Zimmer teilen sich Dusche und WC, die sich direkt vor den Zimmern befinden. Dusche und WC sind optimalerweise getrennt und sehr sauber. Eine Nutzung durch 4 Personen war problemlos möglich, man spricht sich halt einfach ab. Das dies bereits ein Kritikpunkt für einige Patienten war, ist für mich absolut unverständlich, da man doch wirklich andere Sorgen / Prioritäten haben sollte, nämlich wieder gesund zu werden!!!! Im übrigen befinden wir uns in einem Krankenhaus und nicht in einem Wellnesshotel. Nichtsdestotrotz hat die Klinik einen sehr hohen Wohlfühlfaktor.
Alternativ besteht auf der Privatstation P3 auch die Möglichkeit ein 2-Bett Zimmer zur Alleinnutzung zu erhalten oder im Neubau ein top modernes Einzelzimmer mit eigenem Bad zu beziehen.
Auf das Essen möchte ich jetzt auch noch kurz eingehen, es war abwechslungsreich und gut, Sie haben diverse Auswahlmöglichkeiten. PUNKT.
Nunmehr zu den wirklich wichtigen Dingen:
Bei Aufnahme hatte ich mich bereits 8 Wochen zu Hause durch jeden einzelnen Tag gequält und seit 6 Wochen ein Antidepressiva eingeschlichen, leider ohne nennenswerte Besserung. Dieses wurde perfekt fein justiert und durch ein Neuroleptika ergänzt, was zu einer sofortigen Stabilisierung führte, eine absolute Wohltat - sind halt Profis am Werk!
Das Team auf der P3 mit Schwestern, Pflegern, Stationsärztin, Oberärztin, Psychologin und last but not least Sozialarbeiterin war einfach nur GROSSARTIG. Gemeinsam mit den anderen Mitpatienten zwischen 20 und 86 Jahren war es eine tolle und irgendwie familiäre Atmosphäre, geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Respekt. Das Personal stand immer für ein Gespräch zur Verfügung, sollte jedoch zu den Übergabezeiten im Rahmen des Schichtwechsels wirklich nur in Notfällen angesprochen werden.
Der Tagesablauf ist zwischen 08.00 und 16.00 Uhr durch strukturiert und meistens gut ausgefüllt. Sie sollten möglichst jedes Therapieangebot nutzen und offen für alles sein, Ihre Mitarbeit ist ja in Ihrem eigenen Interesse! Es besteht die Möglichkeit handwerklich kreativ zu sein, zu malen oder den tollen Fitnessraum zu nutzen. Der Sporttherapeut war wirklich bei allen Patienten extrem beliebt und selbst die 80jährigen Damen der P3 nahmen ausnahmslos auch mit Rollator am Gerätetraining teil und hatten einfach nur Spaß. Der Herr könnte aber auch als Psychologe auf einer Station arbeiten. Weiterhin bestehen natürlich Gesprächsangebote im Rahmen von Einzelgesprächen mit der Psychologin und der Sozialarbeiterin sowie stationsinterne wie auch stationsübergreifende Gruppengespräche, die ich wirklich extrem gut und lehrreich fand.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass meine positive Meinung auch von den mir bekannten Patienten der P2 und P5 geteilt wurde, wirklich jeder würde die Klinik weiterempfehlen. Zum Schluss noch ein kleine Bitte an die Klinikleitung: weitere Bänke im schönen Park der Klinik wären klasse.
DANKE St. Nikolaus